Galerie
Die Galerie ist wohl DER Tauchplatz schlechthin. Hier treffen sich gewöhnliche Sporttaucher und Tekkies. Am Parkplatz gibt es zwei Einstiegsstellen, einer links vom Pegelmesshaus und einer direkt am Steg davon. Man kann sich in aller Ruhe am Parkplatz fertig machen, da dieser abseits der Hauptstrasse liegt – vorausgesetzt man hat einen Parkplatz ergattert, was aufgrund der Anzahl von Surfern und Tauchern schwierig sein kann.
Geht man am zweiten Pegelhaus in’s Wasser, hat man zwei Möglichkeiten: zum einen führt einem der Kurs rechts rum entlang einer Halde durch Unmengen von Betonblöcken und Stahlverstrebungen – Tarieren ist äusserst wichtig, wenn man sich seinen Anzug nicht durch rostiges Metall ruinieren will. Hier hat das Magazin Unterwasser eine Kiste versenkt, in der man Taucherutensilien tauschen kann. Der wohl anspruchsvollere Kurs führt einen entlang des Erdungsbandes am Pegelhaus geradewegs auf eine Tiefe von 38 Meter. Mit einer 12 Liter Flasche taucht man nicht weiter ab, sondern links weg. Nach einigen Metern erkennt man den Lloyd, der hier im Dunklen parkt. Je nach Wasserstand befindet er sich zwischen 34 und 37 Meter. In dieser Tiefe ist das Wasser glasklar aber stockdunkel. Entlang einer Steilwand kann man langsam beginnen auszutauchen – wenn man keinen Deko Tauchgang machen will. In einer Tiefe von 5 bis 15 Meter war das Wasser äusserst trüb.
Pioniertafel
Der Tauchplatz ist leider – oder Gott sei Dank – nur schwer erreichbar, weshalb er auch bei schönem Wetter nur selten betaucht wird – zumindest war das unsere Erfahrung. Der Platz ist entweder am Land zu Fuß erreichbar oder per Tretboot, da am Walchensee generelles Motorboot Fahrverbot gilt. Mit dem Tretboot dauert die Fahrt von Urfeld aus ca. 15 Minuten – der Fußmarsch ohne Ausrüstung ebenfalls. Die Tretboote, die man sich in Ursfeld für 25 Euro (2005) ausleihen kann, eignen sich nicht unbedingt für die Ausrüstung von vier Tauchern inkl. Grill und Verpflegung. Der Tiefgang war schon sehr bedrohlich.
Mit dem Tretboot hält man sich links und umschifft eine Landzunge. Der Tauchplatz selber ist mit einer großen Gedenktafel am Felsen gekennzeichnet, die wohl im 19. Jahrhundert angebracht wurde. Am Platz angekommen kann man das Boot an einem Eisenbahnträger fest machen und die Ausrüstung an’s Ufer schaffen. Der Platz hier ist allerdings beschränkt, so dass sich maximal 5 bis 6 Taucher breit machen können.
Hier ist auch gleich die Einstiegstelle. Springt man in’s Wasser, merkt man schnell, dass Tarieren keine Kür sondern Pflicht ist. Der Grund fällt sofort senkrecht ab, ein Ende ist nicht zu erkennen. Beim Abtauchen an der Steilwand wechselt diese in eine steil abfallende Halde auf der sich Unmengen von Gerümpel und Zivilisationsmüll befinden – sehr interessant anzusehen. In einer Tiefe von 30 Meter findet man eine Abrisskante, die senkrecht in’s Schwarze fällt. Taucht man hier links weg, findet man eine eher öde und seichte Halde, die nichts besonders bietet. Rechts herrum dagegen bietet der Tauchplatz neben riesigen Bäumen und Felsbrochen den Reiz, an der Abrisskante entlang zu tauchen, die in’s Nichts abfällt – laut Topographie-Karte auf über 130 Meter! Nach ca. 15 Minuten erreicht man in einer Tiefe von 25 Meter einen Überhang, unter dem man mit dem Austauchen beginnen kann – Zeit, umzukehren. Auf dem Weg zurück und immer den Fels über dem Kopf haben wir in einer Tiefe von ca. 10 Meter 9mm Munition neueren Datums entdeckt. Nach einem Sicherheitsstopp an der Bucht, in der das Tretboot festgemacht wurde, kann man auch gleich wieder austauchen.